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Deals mit Diktaturen: Wie Europa sich in Afrika Flüchtlinge vom Hals halten will
20. Juni 2016 @ 19:30 - 21:00
KostenlosDie europäische Kontrolle der Flucht- und Migrationsbewegungen beginnt nicht erst an den europäischen Außengrenzen, sondern reicht weit darüber hinaus. Der Flüchtlingsdeal mit der Türkei ist der vorläufige Schlussstein in einer Mauer der Flüchtlingsabwehr in den Staaten jenseits des Mittelmeers. Indem die Europäische Union die Ein- und Auswanderungspolitik in den Anrainerstaaten zu regeln und zu steuern versucht, hat sie gleichsam eine exterritoriale Zone zur Isolierung und Eindämmung von Flucht und Migration jenseits ihrer Grenzen abgesteckt.
Anhand von Beispielen aus dem Senegal, aus Mauretanien, Tunesien, der Türkei und der Republik Moldau zeigt Dr. Stephan Dünnwald, was im Schatten der europäischen Zitadelle vor sich geht. Sie führen vor Augen, wie die Vorgaben und exterritorialen Eingriffe der europäischen Migrationsabwehr bislang offene Räume des Transits und des Verweilens schließen, wie sich diese Räume für Flüchtlinge und Migrant_innen in gefängnisähnliche Orte verwandeln, und wie die betroffenen Gesellschaften sozialen Zusammenhalt und nachhaltige Entwicklungspotentiale verlieren.
Migration ist ein Bestandteil der menschlichen Entwicklung. Mobilität und Bewegungsfreiheit sind gerade im Zeitalter der Globalisierung universelle Errungenschaften, für die es einzutreten gilt.
Dr. Stephan Dünnwald ist Mitarbeiter des Bayerischen Flüchtlingsrats und Mitglied im Labor für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung an der Universität Göttingen.