Asylbewerberheime haben gemeinhin einen schlechten Ruf: Sie gelten als Orte, die Asylbewerber*innen räumlich und sozial von der Gesellschaft isolieren. Es gibt allerdings auch Gegenbeispiele zum ‚Modell Isolation‘, wie das Grandhotel Cosmopolis in Augsburg oder das Bellevue di Monaco in München, welche die gängige Unterbringungspraxis in Frage stellen. Welche Auswirkungen haben solche alternativen Unterbringungsformen auf den täglichen Kontakt zu Asylbewerber*innen? Und welche Rolle spielt die Offen- oder Geschlossenheit von Unterkünften im täglichen Zusammenleben? In diesem halbstündigen Vortrag mit anschließender Diskussion stellt die Stadtgeografin Marielle Zill, Department of Human Geography and Planning, Faculty of Geosciences, Utrecht University, die Erkenntnisse ihrer Promotionsarbeit vor, welche sich mit den alltäglichen Erfahrungen von Bewohnern und Anwohnern von zwei Augsburger Asylbewerberunterkünften beschäftigt: Dem Grandhotel Cosmopolis und der GU Ottostrasse.