„OTTO on tour“ – Gemeinschafstprojekt von Unterstützerkreis und BewohnerInnen der GU Ottostraße

Die letzten Handgriffe beim Zusammenbau des Sets

Das fertige Set und alle kleinen und großen Helfer
BewohnerInnen der Gemeinschaftsunterkunft Ottostraße und Mitglieder des Unterstützerkreises bauten im Rahmen der RefugeeWeek ein Set aus zehn einfachen Hockern. Die Hocker lassen sich auf einem Wagen verstauen und mit einem Tisch abdecken. Das Set kann auf dem Gelände der Unterkunft bei verschiedenen Veranstaltungen und Treffen genutzt werden. Es soll außerdem auch bei Veranstaltungen im Stadtteil, wie der Sommerlounge an der Wertach, zum Einsatz kommen und so die Geflüchteten im Stadtteil als Nachbarn sichtbar machen.
Jan Weber-Ebnet, Quartiersmanagement Oberhausen-Mitte, Rechts der Wertach

… eine durchaus berechtigte Frage, wie sich im Lauf der Bus-Shuttle-Tour zu Asylunterkünften herausstellte. 15 Interessierte besuchten in sechs Stunden sechs Unterkünfte: Eine Erstaufnahme, in der Menschen bis zu sechs Monaten beengt wohnen, und eine, die noch auf BewohnerInnen wartet. Eine staatliche Gemeinschaftsunterkunft mit großem Helferkreis und hoffnungsfrohen Menschen und eine mit fast ausschließlich abgelehnten Asylbewerbern und gedrückter Stimmung. Und zwei dezentrale Unterkünfte. Eine in einem alten Pfarrhaus und eine in neuen Modulhäusern. Auffallend war, dass in nahezu allen Unterkünften die Einrichtung von Sozialräumen für BewohnerInnen und Freiwillige aufgrund der Belegungsdichte kaum möglich ist. So lässt sich das Fördern – der eine Teil des dzt. vielzitierten „Fördern & Fordern“ – kaum realisieren.
40 Projekte für Geflüchtete und Migranten in und um Augsburg stellt der Verein Tür an Tür in seiner aktuellen Publikation „Flucht, Migration und Bürgerengagement“ vor. Und rund 40 Personen kamen am letzten Tag der „Refugee Week 2016“ ins Café Tür an Tür, um das Buch und einige seiner AkteurInnen – so u. a. Amnesty International oder die Medizinische Flüchtlingshilfe Augsburg – persönlich kennenzulernen. Dr. Stefan Kiefer, Bürgermeister und Sozialreferent, sowie Reiner Erben, Referent für Umwelt, Nachhaltigkeit und Migration, zeigten sich beeindruckt und beantworteten zahlreiche, auch durchaus kritische Fragen der interessierten BesucherInnen rund um das Thema „Flucht & Asyl“.



Über 50 Personen kamen am „Internationalen Tag des Flüchtlings“ ins Café Tür an Tür, um sich über die exterritorialen Anstrengungen der EU zu informieren, Flüchtlinge aus Europa fernzuhalten. Unter dem provokanten Titel „Deals mit Diktaturen: Wie Europa sich in Afrika Flüchtlinge vom Hals halten will“ informierte Dr. Stephan Dünnwald, Mitarbeiter des Bayerischen Flüchtlingsrats und Mitglied im Labor für kritische Migrations- und Grenzforschung, am Beispiel von Mauritanien und Mali über die schon seit langen Jahren üblichen Praktiken Europas, Sicherheitskräfte westafrikanischer Staaten zu finanzieren und auszubilden, damit diese Flüchtlinge davon abhalten, weiter Richtung Europa zu ziehen. Rückführung in die Herkunftsländer ist das Ziel, Visaerleichterungen und monetäre Wohltaten für die eigenen Bürger der Gewinn. Was in Westafrika als Rabat-Prozess begann, soll jetzt auch im Osten Afrikas in Form des sog. Khartoum-Prozesses umgesetzt werden. Erstmals setzt sich Deutschland explizit für diese Überlegungen ein.